Sylvia Veit

24 Zeichnungen im Block je 24×32 cm

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»Der kleine Prinz kehrt zurück« Bleistift auf Papier, je 24×32 cm 2007/2008

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»Graf Zepelin« Bleistift auf Papier, 24×32 cm 2013

»Graf Zepelin« Bleistift auf Papier, 24×32 cm 2012

»Graf Zepelin« Bleistift auf Papier, 24×32 cm 2012

»Dr. Näther« Bleistift auf Papier, 32×24cm 2012

»Eine Hör-Brille« Bleistift auf Papier, 32×24 cm 2012

»Freiheit schöner Götterfunken« Bleistift auf Papier, 32×24cm 2012

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Frau Dr. Näther hat immer geholfen


Verschiedene Identitäten bemächtigen sich Sylvia Veit. Mal ist sie Frau Dr. Sylvia Näther, mal der Rüdiger, mal sie selbst. Auch die Per- sonen um sie herum bekommen andere Zuordnungen. Ich bin Dr. Hase, die Frankie ist jemand anderes. Zu sehr ist Sylvia Veit mit ih- ren Stimmen beschäftigt, zu sehr mit ihren Ängsten, um als Künst- lerin ein eigenes perspektivisches Begehren entwickeln zu können. Das alles ist schon genug Arbeit. Eine Zumutung, dass man von ihr etwas fordert. Sylvia Veit ist auf Anregungen angewiesen. Sie nutzt das Atelier, um herauszukommen, Kaffee zu trinken (zwei Tassen!), dazu fünf Stück Kekse zu bekommen.


So ganz nebenbei, in kurzen Momenten der Konzentration, entstehen ihre wundervollen filigranen Zeichnungen. Jemand raucht? Nein, das geht nicht! Sie empfindet das als körperliche Bedrohung. Die haschen! Das geht wirklich nicht. Ihr Leben könnte sie mit Ku- chenessen und Kaffeetrinken verbringen. Das ist genug neben der Arbeit mit ihren Gedanken. Hopp, wir brennen durch! Wohin? Nach Mallorca. Einen Freund hätte sie gerne.

Ein Thema nimmt sie immer gerne und dankbar an, egal was die Stimmen sagen. Der kleine Prinz, „der vom anderen Sterne lebt und der nimmer zurück kommt.“ Und plötzlich ein Fund in einer kleinen Bücherei während eines Urlaubes: „Der kleine Prinz kehrt zurück“

von Jean-Pierre Davidts. Tja, wer‘s glaubt! Immerhin: Sylvia Veit übernimmt sogar den Namen des Verlags in ihrer Interpretation vom Motiv des Buchumschlages.


Seit 2006 arbeitet Sylvia Veit im Atelier von Vitos Rheingau. Ihre Zeichnungen entstehen oft nach fotografischen Abbildungen aus Illustrierten und Kunstbänden. Gleichwohl erschafft sie in ihnen eine eigene Welt. „Eine Welt, die entfernt gegenständlich ist, in der entfremdete Köpfe auftauchen, in der es unbekannte Landschaften gibt oder einfach nur Linien oder Elemente, die sich zu meisterlichen, feingliedrigen Bildern mit eigenwilliger Perspektive formieren.“ (Alexandra Ehrhardt, MAIN-SPITZE vom 23.02.2010)


In der Geschichte des kleinen Prinzen von Antoine de Saint-Exupéry stellen sich die Dinge durch Perspektivwechsel oft anders dar, Verborgenes wird sichtbar. Es scheint, als lebe Sylvia Veit selbst auf ei- nem anderen Stern mit seiner ganz eigenen Realität. Ihre Zeichnungen schicken den Betrachter auf eine lustvolle Entdeckungsreise. Verborgenes enthüllt sich auch in ihnen erst auf den zweiten Blick.


Mit ihren Zeichnungen aus der Serie zum kleinen Prinzen erhielt Sylvia Veit eine Auszeichnung beim 19. Bundeskunstpreis der Carl- Müller-Mettnau-Stiftung 2010.

© Vitos Rheingau Atelier + Helmut Mair